Vorarlberg (Dornbirn, Feldkirch & Co.)

Recht spät am Abend bin ich in Dornbirn angekommen. Die Orientierung zum Hotel erfolgte ohne besondere Vorkommnisse und ich wurde gleich sehr freundlich empfangen. Zu beschreiben ist die Unterkunft wie eine Art Herberge mit Kleinst-Hotel-Niveau – sauber und ordentlich sowie angenehm eingerichtet.

Gleich nach Ankunft meldete ich mich bei einer weiteren Kurkollegin und Freundin M. und machte mir spontan ein Treffen bei Ihnen zuhause in Dornbirn aus. Es war ein schönes Gefühl sie und ihren Partner S. wiedersehen zu können. Der Empfang war herzlich und die Zeit bei ihnen daheim mit schönen Gesprächen, süßen (und teils sehr aktiven) Haustieren und leckerem, italienischen Delivery-Service war ein gelungener Abendausklang für den ersten Tag in Vorarlberg. Zudem gab es von ihrem Balkon aus eine wundervolle Aussicht auf das Abendrot, welches ich mit Freuden mit meiner Handykamera aufgenommen habe.

Nach einem ruhigen Schlaf danach ging es dann zu einem ausgewogenen, großen Frühstücksbuffet – vielfältig und lecker und READY für den Tag! Aufgrund meiner geringen Energiereserven für das Wandern entschloss ich mich zu einem Tagesausflug in die umliegenden Städte – erster Stopp: Feldkirch.

Dort fand ich recht rasch ein Parkhaus und meldete mich bei einer weiteren Freundin A., die ich seit der Kur ebenfalls nicht mehr gesehen habe. Zum Glück hatte sie kurze Zeit nach Ankunft im Parkhaus schon Zeit für ein kurzes Gespräch mit mir und die Wiedersehens-Freude war sehr groß. Ein langes Gespräch bei einem kühlen Getränk sorgte dafür, dass ich wieder Informationen einholen konnte, die ich seit über einem Jahr nicht mitbekommen hatte. Während der ganzen Reise und den Treffen mit meinen Kurkolleginnen und Kollegen bekam ich mit inwiefern die Zeit vorangeschritten ist und wie viel sich wirklich in deren und in meinem Leben getan hat!
Und es war schön die Menschen zu sehen die mich während eines sehr wichtigen Lebensabschnittes in meinem Leben begleitet haben.

Den weiteren Tag verbrachte ich als Tourist in Feldkirch in der Altstadt beim Bummeln sowie in Bregenz als Bodensee-Spaziergänger.
Die Altstadt in Feldkirch war in kürzester Zeit besichtigt und durch die Hitze entschied ich mich eine Rast in einen italienischen Restaurant zu machen. Dort wurde etwas kühles getrunken und ein leckerer Flammkuchen verspeist – sehr lecker und leichter verträglich für mich als Pizza ;)!
Im Hinterkopf aber wollte ich behalten, dass diese Pausen gering gehalten werden sollten während der Reise, damit der Proviant, welcher sich in der Kühlbox befindet, nicht schlecht wird.
So machte ich mich satt und glücklich auf den Weg zum Parkhaus um eine nächste Etappe anzupeilen –>
den Bodensee!

Diese Etappe hat sich als die reinste Beruhigungsquelle herausgestellt. Kaum angekommen fühlte ich eine innere Ruhe und konnte das erste Mal während meiner Reise meine Gedanken auf ein Minimum reduzieren und nur auf das Wasser blicken. Der Geruch erinnerte mich teilweise an italienische Gewässer, während der Anblick mich eher an den Neusiedler See erinnerte.
Auch wenn mein Darm aufgrund der letzten Speisen (eventuell doch der Flammkuchen o.o?) nicht gerade begeistert war, genoss ich diese Stille und konnte mich vollends entspannen.
Ein leichter Wind kühlte den Körper ab, während die Sonne auf dem See glitzerte und der Kontakt mit Menschen wurde für diese kurzen Stunden an dem See auf ein Minimum reduziert. Den einzigen Kontakt hatte ich mit Kellnern, wenn ich ein kühles Getränk haben wollte oder einen Kaffee.

Dies war der erste und einzige Moment bisher während meiner Reise, wo ich froh war über die Einsamkeit – sonst versuche ich Konversationen zu führen und das Alleine sein hatte schon immer etwas Anstrengendes und Unangenehmes an sich, aber just in diesem Moment fühlte ich mich wunderbar leicht mit der Situation.

Die größten Ereignisse sind nicht unsere lautesten, sondern unsere stillsten Stunden.
Friedrich Wilhelm Nietzsche

Der Abendausklang des zweiten Tages begann mit einem kühlen Getränk an einer Bar beim Bodensee, wo der Anblick der Sonne und des Wassers in vollen Zügen erlebt werden konnte. Süße Fische tummelten sich direkt unter mir und es war mir eine Freude deren Treiben zuzusehen.

Als die inneren Gedanken wieder an Fahrt aufnahmen wusste ich, dass es Zeit ist mich auf dem Weg zurück nach Feldkirch zu machen. Während der Fahrt ist mir erst richtig bewusst geworden wie viele Radfahrer ich eigentlich seit Tirol gesehen habe und dass es wirklich viele davon gibt – noch mehr Grund vorsichtiger zu fahren. Zurück in Feldkirch habe ich mich mit M. und ihrem Partner S. wieder getroffen und wir haben den letzten Abend in Vorarlberg mit einem leckeren Essen in Hohenems verbracht – während ich die Gegend überblickte und fasziniert war von dem Bergmassiv gleich neben dem Restaurant.
Das Essen im Restaurant ist wirklich empfehlenswert und der Abend verlief bis auf eine Begegnung mit einer Hornisse einer mir unbekannten Größe sehr gut. (Zusatz: Das war die größte Hornisse die ich bis jetzt gesehen hatte!!)

Durch diese Erfahrung und das Ungewisse in der neuen Begegnung machte sich eine Panik breit, die aber relativ schnell nach Ankunft zurück im Zimmer verflog. Auch M. half mir mich zu beruhigen und war für mich da, falls ich noch etwas brauchte.
Und so endete der letzte Abend in Vorarlberg – mit der Hoffnung auf einen munteren Morgen voller Elan, einen Tag voller neuer Eindrücke und Erlebnisse aus denen ich lernen kann!

Seien wir den Menschen dankbar, die uns glücklich machen, sie sind die charmanten Gärtner, die unsere Seelen zum Blühen bringen.
Marcel Proust

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